Papua / Irian Jaya - Wirtschaft und Bodenschätze

Westpapua - Wirtschaft und Bodenschätze

Papua / Irian Jaya - Wirtschaft und Bodenschätze

Ein Großteil der Bewohner Westpapuas lebt unterhalb der Armutsgrenze. Allerdings sollte man dies angesichts der naturnahen Lebensweise in Stammesverbänden nicht mit der privilegierten Sichtweise der Industrienationen betrachten.

Eigenversorgung

Die Wirtschaft der einheimischen Bevölkerung ist geprägt von Bedarfswirtschaft, auch Subsistenzwirtschaft genannt, d.h. die Papua erwirtschaften selber, was sie zum Leben brauchen. Der Anbau von Süßkartoffeln spielt eine wichtige Rolle und auch das Schwein hat neben seiner zentralen rituellen auch eine ernährungstechnische Bedeutung.
Ziel von Landwirtschaft, Tierhaltung, Sammeln und Jagd ist die Eigenversorgung der Familie oder des Stammes. Die Belieferung von Waren zu Märkten würde ohnehin durch fehlende Transportwege erschwert oder rechnet sich auf dem Luftweg nicht.

Transportwege / Transport auf dem Luftweg

Bei der Nutzbarmachung der Naturschätze Westpapuas muss sein unterentwickeltes Transportsystem berücksichtigt werden. Dies trägt in gewissem Maße auch zur Schonung der Naturressourcen bei.

In Westpapua gibt es kein ausgebautes Straßennetz. Das stark zerklüftete Hochland und die zahlreichen Sümpfe machen den Straßenbau sehr teuer und damit z.B. den Abtransport von Tropenhölzern unrentabler. Diese Widrigkeiten verhindern vorerst den Ausverkauf einheimischer Bodenschätze.

Viele Ziele, gerade im Hochland, sind nur über den Luftweg erreichbar. Da sich Fluglinien und Pisten für die Betreiber rechnen müssen, lohnt sich ein dichtes Flugnetz bei der geringen Einwohnerdichte und dem geringen Pro-Kopf-Einkommen nicht. Trotzdem trifft man auf zahlreiche Pisten, denn Menschen, Technik, Medikamente, Korrespondenz usw. müssen irgendwie transportiert werden, um ein Staats- und Sozialwesen überhaupt aufrecht zu erhalten.

Bodenschätze

Westpapua verfügt nicht nur über eine äußerst abwechslungsreiche Flora und Fauna, sondern auch über reiche Vorkommen an sehr begehrten Bodenschätzen, wie Gas, Öl, Kupfer und Gold. Dies ruft weltweit Interessenten auf den Plan.

Kupfer und Gold

In Westpapua liegen neben der weltgrößten Goldmine auch sehr ergiebige Kupfervorkommen. Eine zentrale Rolle beim Abbau dieser Bodenschätze spielt die US-Firma Freeport-McMoRan. Sie ist der Betreiber der weltgrößten Goldmine bei Timika an der Südküste und ergiebiger Kupferminen.
Freeport profitiert seit Jahrzehnten vom Wohlwohlen der indonesischen Regierung, ist gleichzeitig der Steuerzahler Nr.1 des Staates Indonesien und bestimmt durch seine schiere Größe und Marktmacht die Politik Westpapuas mit.

Erdgas und Erdöl

Westpapua ist auch Lagerstätte großer Erdgasvorkommen. An der Südküste der Vogelkop-Halbinsel lagern in der riesigen Bentuni-Bucht mächtige Vorkommen in den größten Mangrovensümpfen der Welt, welche von BP gefördert werden. Das ohnehin mit Erdgas gesegnete Indonesien schoss bereits Anfang des Jahrtausends an die Weltspitze der jährlichen Erdgasförderung. Auch Erdöl gibt es in Westpapua. Etliche Öl-Gesellschaften, wie Total, Shell, Petrochina, Pertamina und Amoco hatten bzw. haben hier Förderverträge.

Neben den großen ausländischen Investoren und nationalen Unternehmen in vorwiegend indonesischer Hand findet man einheimische Papua meist nur im unteren Lohngefüge.
Die große wirtschaftliche, politische und kulturelle Herausforderung Westpapuas ist einerseits der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen des Landes, andererseits die Rücksichtnahme auf die Befindlichkeiten und die reiche Kultur der Einheimischen.