Papua / Irian Jaya - Flora, Fauna & Ökologie

Westpapua - Flora und Fauna

Papua / Irian Jaya - Flora, Fauna & Ökologie

Flora und Fauna Westpapuas eröffnen dem Besucher einzigartige Welten. Die Klimabedingungen in Äquatornähe, Bergland- und Tieflandregenwald, Südpazifik und Mangrovenküste, schneebedeckte Berge und Hochlandtäler, Savannenland und Sumpfwälder bieten die Kulisse für die artenreichsten Ökosysteme der Erde.

Hier existieren Tiere und Pflanzen in den vielfältigsten Variationen, etliche davon sind endemisch, was bedeutet, dass man sie nur hier antrifft. Die Abgeschiedenheit etlicher Täler und der undurchdringliche Dschungel geben ihre Geheimnisse nur zögerlich preis, so dass weite Teile Westpapuas als noch unerforscht gelten.

Die Wallace-Linie

Die Wallace-Linie beschreibt die Ausdehnung der Tierwelt Australiens in der angrenzenden Inselwelt. Sie verläuft zwischen Borneo und Sulawesi und damit westlich von Neuguinea, was bedeutet, dass die Tierwelt Westpapuas mit der australischen verwandt ist. Ihren Namen erhielt sie vom Wissenschaftler Alfred R. Wallace, der sie Mitte des 19. Jahrhunderts erforschte.

Der sogenannte Sahul-Sockel war in der Eiszeit die Verbindung zwischen Australien und etlichen Inseln Neuguineas, da der Wasserspiegel weitaus niedriger war. Dies ermöglichte die Tierwanderung und, nach dem Wiederanstieg des Meeresspiegels, die zum Teil endemische Entwicklung von Tierarten, wie die des Baumkängurus in Neuguinea.

Dieser Ähnlichkeit der Fauna zwischen Australien und Neuguinea findet sich dagegen in der Pflanzenwelt nicht wieder. Die Flora Neuguineas, wie die des gesamten Archipels zwischen Asien und Australiens ist mit der asiatischen verwandt.

Pflanzenwelt

Neben bekannten Pflanzenarten, wie Mangroven, etlichen Palmenarten, Eukalyptus, Orchideen, Rhododendron wachsen auf Westpapua ungezählte endemische Pflanzen. Die Gesamtzahl der Pflanzenarten wird auf erstaunliche 16.000 geschätzt.

Tierwelt

Westlich der Wallace-Linie treffen wir auf eine australisch geprägte Fauna. Hier liegt die Welt der Beuteltiere, so auch in Westpapua. Nicht Affen sind unsere Begleiter im Dschungel, hier finden wir Baumkängurus, Wallabys, Kuskus und Beutelmäuse oder Fluggleiter und Flughunde in der Luft.

Ursprünglich gab es keine größeren Säugetiere auf Westpapua. Das allseits präsente und beliebte Hausschwein und einige Hirsche kamen mit den Europäern, ebenso wie Ratten als die üblichen Schiffsbegleiter.

Vögel

In Westpapua ist eine spektakuläre Vielfalt unterschiedlichster Vogelarten anzutreffen. Die Bandbreite reicht von fantastischen Paradiesvögeln, Großfußhühnern, Kasuaren über Papageien und Nashornvögeln bis zu etlichen Sitticharten.

Fische

Dazu kommt die spektakuläre, unglaublich reiche Unterwasserwelt des Südpazifiks rund um Westpapua. Allein das Archipel Raja Ampat gilt als das weltweit artenreichste Vorkommen an Korallenriffen mit über 1.000 Fischarten. Und auch im Süßwasser leben auf Westpapua über 250 Fischarten. Durch den weitreichenden Gezeitenwechsel haben es schon Sägefische bis ins Süßwasser geschafft.

Reptilien

Und natürlich treffen wir in Westpapua auch auf eine große Anzahl von Reptilien. Dazu gehören Schildkröten, Salz- und Süßwasserkrokodile, Warane und etliche Amphibienarten.

Biodiversität und Umweltschutz

Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt und ihr Zusammenspiel sowohl innerhalb einer Art bis zu komplexen Ökosystemen. Das Vordringen des Menschen in sämtliche natürliche Lebensräume der Erde, die Ausbeutung der Rohstoffe und die ungefilterte Rückführung von Abfallstoffen in die Umwelt hat Folgen. Besonders die Eingrenzung ihrer angestammten Gebiete und damit der Verdrängung vieler Arten stehen dem Erhalt biologischer Vielfalt entgegen.
Der Umweltschutz bzw. die nachhaltige Nutzung von Ressourcen ist eine der dringlichsten Aufgaben für den Erhalt und das Wohlergehen von Flora, Fauna und letztendlich von uns Menschen.

Westpapua beschenkt uns mit einer der höchsten Biodiversitäten unserer Erde. Gleichzeitig verfügt es über reiche Vorkommen an Erdgas, Gold, Kupfer, Erdöl und Tropenhölzern. Das führt zum bekannten Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie.
Hat der Wald der Hochebene durch seine schwierige Zugänglichkeit noch einen naturgegebenen Schutz, so ist der Regenwald des Tieflands am meisten gefährdet. Hier finden sich begehrte Dufthölzer, wie das Adlerholz. Und hier ist der Zugriff auf begehrte Hölzer leichter.

Es liegt an uns - als Verbraucher, als Marktteilnehmer, als Profiteure, als Nutznießer in den reichen Industrienationen, als Eltern, als Touristen – letztendlich als Menschen, ob wir in der Lage sind, Mechanismen zu finden, diese Reichtümer, diese wunderbare Fülle zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren.