Papua / Irian Jaya - Geografie und Klima

Westpapua - Geographie und Klima

Westpapua / Irian Jaya - Etwas Geographie

Westpapua (auch "Westneuguinea" genannt) liegt zwischen dem Pazifik im Norden und der Arafusee im Süden und bildet am 141. Längengrad den östlichen Abschluss des indonesischen Archipels. Dieser Längengrad ist die Grenze zu Papua-Neuguinea, der östlichen Hälfte der Gesamtinsel Neuguinea. Politisch gehört Westpapua zu Indonesien, wogegen die östliche Inselhälfte Papua-Neuguinea (PNG) seit 1976 eigenständig ist.

Die Insel Neuguinea ist nach Grönland die zweitgrößte Insel der Welt und gehört geografisch zum Kontinent Australien. Westpapua als die Westhälfte Neuguineas hat eine exakte Fläche von 421.981 km² und ist damit in etwa so groß wie Deutschland und Österreich zusammen. Es bildet das östliche Ende des Inselstaates Indonesien und war unter dem Namen Niederländisch-Neuguinea Teil der niederländischen Kolonie Batavia/Indonesien.
Der Norden Papua-Neuguineas stand historisch unter britischer Herrschaft, der Süden bildete zusammen mit dem Bismarck-Archipel das deutsche Kaiser-Wilhelms-Land.

2001 wurde Westpapua wiederum in zwei Provinzen geteilt, welche etwas verwirrend Papua und West-Irian Jaya genannt werden. Diese Benennung erschließt sich eher aus dem indonesischen Blickwinkel auf die halbe Insel Westpapua als östlichstes Ende ihres Inselstaates. Das langgestreckte Indonesien sieht seinen Inselteil, das ehemalige Irina Jaya, als Provinz „Papua“ und die davon westlich gelegene Vogelkop-Halbinsel als Provinz „Westpapua“.

Klima

Das Klima Westpapuas kann mit seiner Regen- und Trockenzeit in zwei Klimajahreszeiten unterteilt werden. Es wird von starken Monsunregen verschont. Durch die Berge wird Westpapua in Nord-Süd-Richtung unterteilt, was zu regionalen Witterungsunterschieden während der Regen- und Trockenperioden führt. Da die Temperaturen ganzjährlich bei etwa 25°C liegen, sind nicht die Jahreszeiten, sondern die Regenzeiten das klimabestimmende Element.

Landschaft, Hochland, Flüsse

Ein zentrales Gebirgsmassiv durchzieht die Halbinsel Papua in einer Länge von etwa 2.400 km und einer Breite von 600 km in seiner maximalen Ausdehnung. Dieses Gebirge ist von Gletschern und Eis bedeckt und sehr zerklüftet. Es beginnt nahe der Korallen-Küste im Norden und fällt im Süden schroff zu einem Sumpf- und Schwemmland Richtung Arafura-See ab. Dieses Sumpfland ist von tropischem Urwald bedeckt.

Starke Niederschläge erzeugen reißende Flüsse mit kraftvoller, landschaftsprägender Wirkung. So entstand im Laufe der Jahrtausende ein stark zerklüftetes Gebirgsmassiv. Die längsten Flüsse sind der Mamberamo und der Digul mit je 800 km Länge.

Schwer zugängliches Binnenland / Straßenbau

West-Papua liegt auf dem pazifischen Feuerring und zählt zu den weltweit erdbebenaktivsten Regionen. Das Gebirgsmassiv ist von etlichen Bergen mit über 4.500 Meter Höhe durchzogen, wobei der Puncak Jaya (Gipfel des Sieges) mit 4884 Meter der höchste ist. Er ist gleichzeitig der höchste Berg Ozeaniens und gehört zu den Seven Summits.

Die abgeschiedenen tiefen Gebirgstäler führten zur Entstehung etlicher isolierter Stämme. Diese Stammes-Vielfalt erweitert sich noch durch die Sippen der Ureinwohner in den unzugänglichen Sumpfgebieten des Tieflandes. So beschert uns dieses Gebiet mit dem dichtesten Regenwald der Welt auch die größte Sprachenfülle der Erde.

Das schwierige Gelände beeinflusst auch den Straßenbau Westpapuas, welcher vorrangig an den Küsten entwickelt ist, da Sümpfe, Dschungel und massive Höhenunterschiede im Landesinneren Straßenprojekte nahezu unmöglich machen.

Auch die Größe der Siedlungen und Städte hält sich in Grenzen. So ist die Hauptstadt Jayapura mit lediglich 250.000 Einwohnern die größte Stadt West-Papuas. Weitere bekannte Städte sind Nabire, Biak, Sorong, Merauke, Fakfak, Wamena - um nur einige zu nennen.

Regenwald, Artenvielfalt, Inselwelt

Seine Unzugänglichkeit trägt auch zum Schutz des Regenwaldes bei. Nach dem Amazonas-Gebiet existiert hier die größte Artenvielfalt der Erde. Allerdings wecken Rohstoffe wie Gold, Kupfer, Erdgas, Erdöl und Tropenhölzer zunehmend Begehrlichkeiten.

Inselwelt

Westpapua ist umgeben von einer spannenden, artenreichen und bizarren Inselwelt. Über und unterhalb des Meeresspiegels. Westlich der Vogelkophalbinsel liegt das Raja-Ampat-Archipel, mit den „Vier Königen“, den größten Inseln der dortigen Inselgruppe: Waigeo, Batanta, Salawati und Misool. Hier befindet sich DAS Tauchparadies mit den artenreichsten Korallenriffen der Welt.

Aber auch der große Meerbusen Cenderawasih-Bay, die Paradiesvogelbucht, mit den großen Inseln Biak, Supiori, Yapen, Numfor und etlichen kleineren Inseln birgt unzählige Naturschönheiten.

Egal, wo Sie sich auf Westpapua aufhalten - diese spannende Region wird Sie mit seiner Vielfalt überraschen.