Papua / Irian Jaya - Jayapura - Nimbokrang

Papua - Jayapura - Nimbokrang

Von Jayapura zu den Paradiesvögel im Nimbokrang

Jayapura ist nicht nur die Provinzhauptstadt Westpapuas, sie ist auch die größte Stadt der Region, Sitz der Universität und mit ihrem Flughafen die Drehscheibe für den regionalen Luftverkehr.

Lage und Bewohner

Jayapura liegt an der nördlichen Pazifikküste Westpapuas. Die Stadt ist nicht sehr dicht besiedelt und verläuft 20 km am Pazifik entlang - vom Sentani-See im Westen bis an die indonesische Staatsgrenze im Osten, die an Papua-Neuguinea grenzt. Die Zusammensetzung der Einwohnerschaft Jayapuras spiegelt die Transmigrasi - Politik Indonesiens wieder: rund 80% der etwa 200.000 Einwohner sind nach Westpapua eingewanderte Indonesier, lediglich 20% sind einheimische Papua.

Geschichte

Jayapura wurde im Jahre 1910 von den Niederländern erbaut und nach ihrem Heimatland "Hollandia" genannt. Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt Marinebasis und Schauplatz der japanischen Besetzung, dann der Rückeroberung durch die US-Truppen.
Ab April 1944 diente die Bucht von Jayapura US-General MacArthur als Stützpunkt für die Rückkehr auf die Philippinen und Hollandia/Jayapura selbst als Hauptquartier.
Von 1945 bis 1962 war sie nochmal als Hollandia die Hauptstadt Niederländisch-Neuguineas, wurde in den Übergangswirren erneut umbenannt, bevor sie 1968 den Namen Jayapura erhielt, was "siegreiche Stadt" bedeutet.

Universität / Museum

Neben den vielfältigen hautnahen Eindrücken im Dschungel, im Hochland und bei den einheimischen Stämmen lohnt sich in Jayapura ein Besuch im Loka Budaya-Museum auf dem Gelände der Cenderawasih-Universität. Hier erhielt die Stammeskunst der Papua ihren wohlverdienten Platz.

Der See Sentani

Im Westen von Jayapura lädt der Sentani-See mit seinen vielen kleinen Inseln zu einer Bootstour ein. Der größte Binnensee Westpapuas ist etwa 29 km lang, 19 km breit und bis zu 58 Meter tief. Im See leben etliche Fischarten, viele davon sind endemisch.

In seinem Einzugsgebiet lebt das Volk der Sentani in etwa 30 Dörfern. Der Stamm hat um die 30.000 Angehörige. Wenn man sich für Naturmalerei auf Baumrinde und Schnitzereien interessiert, ist ein Besuch auf der Insel Apoyo zu empfehlen. Und am 21. Juni jedes Jahres lockt das Sentani-Lake-Festival zahlreiche Einheimische zum Sentani-See. Dann wird gemeinsam gefeiert, gesungen und getanzt. Und wollte man schon immer mal eine Krokodil-Farm besichtigen, sollte man die Farm in der Yofety-Bucht besuchen.

Von Jayapura nach Nimbokrang

Von Jayapura fährt man etwa zwei Stunden nach Nimbokrang - in das Vogelschutzgebiet der Paradiesvögel. Das Abenteuer Nimbokrang wird von Herrn Jamil und seiner Frau begleitet. Sie führen ein zweckmäßiges sauberes Gästehaus.Herr Jamil ist als Ornithologie in der ganzen Welt anerkannt und ist der Tourführer zu den Paradiesvögeln. Seine Frau kümmert sich um die Unterkunft und Verpflegung. Die Siedlung mit dem Gasthaus liegt in einem Gebiet mit viel Wald und Sümpfen. Für die Tour muss man Geduld mitbringen, wird dann aber mit dem Anblick dieser herrlichen Geschöpfe belohnt.

Die Paradiesvögel in Nimbokrang

Die männlichen Paradiesvögel wollen mit ihrem Gesang die Weibchen anlocken und platzieren sich meist auf denselben Plätzen. So ist es leicht, sie zu Gesicht zu bekommen.

Am erfolgreichsten ist man dabei in den frühen Morgenstunden. Im Nimbokrang stehen die Chancen gut, einen Kleinen Paradiesvogel oder einen Königs-Paradiesvogel zu bewundern. Paradiesvögel haben einen speziellen Gefiederaufbau mit unterschiedlichen Federstrukturen. Das Schwanzgefieder hebt sich vom übrigen Federkleid durch beeindruckende Länge und Form ab. Da die Balzsignale vom Männchen ausgehen, sind sie Träger dieser Federpracht, wogegen die Weibchen kürzeres gediegenes Braun tragen.

Papua ist DER Hotspot für Paradiesvögel

Speziell unsere Insel Neuguinea ist gesegnet mit Paradiesvögeln. Hier sind die Vögel weltweit am meisten verbreitet. Etliche Arten wurden erst in jüngster Zeit entdeckt, manche vielleicht noch gar nicht, da sie glücklich in abgelegenen Gegenden Neuguineas leben. Und das ist mal eine gute Nachricht aus der Welt des Artenschutzes: die meisten der Paradiesvogelarten werden aufgrund ihrer unzugänglichen Umgebung nicht als gefährdet eingestuft.